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Datum: 25 / 05 / 2022

Autor: Sylvia Matitschka

We are back - 24H Race 2022
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We are back - 24H Race 2022

Sonntag, 8. Mai 15.53 Uhr – 1 Stunde verbleibt bis zum Ende des laufenden Qualifyings. CRASH !!! Mit einem Schlag sind unsere Träume erneut zerstört. Das Heck ist hinüber, die Front komplett weg, Gott sei Dank ist unser Pilot unversehrt. Doch was ist passiert?

 

WIEDERAUFBAU

Unter doppelt gelber Flagge wurden wir vom dem uns folgenden BMW ohne jegliches Bremsmanöver aus dem Rennen katapultiert. Unser Ferrari 488 GT3 EVO erleidet durch den fremdverursachten Auffahrunfall einen Totalschaden - 2 Wochen vor dem grossen und wichtigsten Rennen der Saison - Dem 24H Rennen auf dem Nürburgring.

Quelle: Offizieller Livestream, 08.05.2022, 16.00 Uhr 

In den darauffolgenden Tagen erhielten wir zahlreiche Anfragen, ob wir es schaffen, am diesjährigen 24H Rennen teilzunehmen. Bekommen wir es hin, unser Auto wieder rechtzeitig aufzubauen? Das Zittern hatte erst am Dienstagabend, den 10. Mai ein Ende. Erst dann kam die erlösende Nachricht, dass Ferrari für uns ein fertiges Chassis aus der laufenden Produktion nehmen würde. Somit bestand zu diesem Zeitpunkt immerhin die theoretische Wahrscheinlichkeit, es in der verbleibenden Zeit zu meistern. Es blieben uns somit gerade mal 8 Arbeitstage, um unseren Rennwagen komplett neu aufzubauen und einsatzbereit zu bekommen. Haben wir es geschafft?

JA, DAS HABEN WIR! WE ARE BACK!

Ich ziehe den Hut vor der grossartigen Leistung und dem gemeinsamen Einsatz unseres Teams. Es wurde nicht eine Sekunde in Frage gestellt, ob man sich der Herausforderung stellen wird, ein Fahrzeug in solch kurzer Zeit wieder wettkampfähig zu bekommen. Heute können wir mit Stolz sagen, dass unser GT3 buchstäblich in neuem Glanz erstrahlt.

Quelle: Body shop octane126, Zürich-Schweiz, 24.05.2022, 20.30 Uhr 

FAIRNESS

Überschattet werden unsere Vorfreude und unser Stolz jedoch durch das unsportliche Verhalten der Mitbewerber, sowohl auf der Rennstrecke als auch auf der politischen Ebene. Es macht für uns nicht erst diese Saison den Anschein, dass die deutschen Automobilwerke keine andere Möglichkeit sehen, uns loszuwerden, als uns auf der Strecke rauszuboxen oder durch politische Entscheide am fairen Wettkampf zu behindern. Zufall oder nicht, die Ereignisse hinterlassen bei uns ein grosses Fragezeichen.

In beiden Läufen dieses Jahres fand unser Einsatz durch markante Fahrfehler anderer Piloten abrupt ein Ende; In beiden Läufen wurde unser Fahrzeug durch das Missachten der vorgeschriebenen Geschwindigkeit unter Code 60 oder doppelt gelber Flagge aus dem Rennen geknallt; In beiden Läufen erhielten die Fahrer weder eine entsprechende Sanktion noch erfolgte ein fairer Ausgleich. Die Folgen und massiven Auslagen durfte octane126 allein tragen. In der Regel bedeuten solche Unfälle für ein privat geführtes Rennteam das Saisonende. Auch octane126 ist ein kleines Privatteam und kann solch immense Kosten im Vergleich zu den grossen Werkteams äusserst schwer auf Dauer selbst stemmen.

Absolut unverständlich fällt der Vergleich mit der eigenen Strafbemessung aus. Während andere Teams keinerlei Massregelungen erwarten müssen, werden unsere Piloten für ihr Fehlverhalten zu Recht bestraft – Siehe Jonathan Hirschi, welcher vergangene Saison für 2 Rennen gesperrt wurde und eine Busse über EUR 6'000 erhielt, da er einen Konkurrenten touchierte. Deutsche Werksfahrer müssen solche Massregelungen offensichtlich nicht erwarten.

BALANCE OF PERFORMANCE

Das leidigste Thema ist und bleibt jedoch die Balance of Performance (BOP), die inzwischen passender als Balance of Politics bezeichnet werden müsste. Wie kann und darf es sein, dass wir bereits im vergangenen Jahr 2021 einen grossen Teil an PS einbüssen mussten und somit nicht mit der Top Speed der anderen Teams mithalten konnten? Nach unserem Sieg in der NLS3 2020, welcher uns im Nachhinein aufgrund falsch gekennzeichneter Reifen wieder aberkannt wurde, besassen wir noch 30 PS mehr. Im darauffolgenden Rennen wollte man uns erneut disqualifizieren, da wir angeblich zu viel Leistung hatten. Das frühzeitig ausgerufene Urteil wurde jedoch wegen eigenen Messfehlern zu unseren Gunsten widerrufen.

Zum 24H Rennen im gleichen Jahr wurden uns diese 30 PS wieder aberkannt und ein Jahr später erhielten wir gerade mal 8 PS zurück. Aber auch diese wurden uns auf dubiose Weise im NLS7 wieder entzogen.

So stehen wir heute da, schwach und ausgebremst wie noch nie zuvor…

Diesen Fakt unterstreichen die offiziellen Daten des ADAC Nordrhein e.V. Die folgenden Grafiken zeigen, dass unser Ferrari unter den führenden Teams mit der geringsten Top Speed ausgestattet ist und das absolute Schlusslicht führt. Die Differenz beläuft sich auf mehr 10 km/h im Vergleich zu unseren Konkurrenten BMW und Porsche.

Um diese Limitierung noch deutlicher zu machen: Auf der 4km langen Döttinger Höhe, wo die Top Speed greifen kann, haben wir unter den jetzigen Bedingungen und gegenüber den schnellsten Fahrzeugen einen Verlust von 10.74 km/h, was sich in 2.01 Sekunden Zeitverlust und 151.68m Rückstand auf der Strecke auswirkt!

 

Quelle: Top Speed comparision, ADAC Nordrhein

Haben wir unter diesen Voraussetzungen überhaupt eine faire Chance das Rennen zu gewinnen? Durch unsere Arbeit, unsere Leistung und unseren Teamgeist?

Drückt uns die Daumen. Euer octane126 Team

We only lose if we stop fighting!

 

 

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