24H NBR - EINE LEKTION VOM FALLEN UND WIEDER AUFSTEHEN

Der legendäre Kampf auf der Nordschleife - Unser grosser Traum! Das Rennen ist bereits wieder Geschichte, die Gedanken, Erwartungen und Hoffnungen wiegen jedoch noch schwer in den Erinnerungen an das vergangene Wochenende.

Die Grüne Hölle machte ihrem Namen dieses Jahr wieder alle Ehre. Nebel, Starkregen, überflutete Streckenabschnitte, Rennunterbruch - Sie hielt für ihre insgesamt 122 Fahrzeuge alles bereit. Die 49. Ausgabe des Eifelklassikers geht mit einer tatsächlichen Dauer von 9.31h als kürzestes Rennen in die Geschichtsbücher ein. Am Samstag um 21.29 Uhr gab die Rennleitung aufgrund der unkontrollierbaren Streckenverhältnisse rotes Licht und rief die Fahrer erst am Folgetag um 12.00 Uhr zum Re-Start zurück auf den Track.

Für unser Team lief es von Beginn an sehr gut. Trotz der schlechten BoP-Einstufung, durch welche wir lediglich 7 PS mehr erhielten und damit keine Chance hatten das Topspeed-Defizt aufzuholen, haben wir uns nicht unterkriegen lassen und uns nicht von unserem Ziel, das Rennen für uns zu gewinnen, abbringen lassen.

In den 3 Qualifying-Sessions entschieden wir uns bewusst dazu, möglichst wenig zu fahren, um das Risiko eines Fahrzeugausfalls oder Schadens möglichst gering zu halten. Am Donnerstag nutzten wir das Qualifying 1 und 2, um jeden unserer Fahrer mit mindestens 2 Runden für das 24h-Rennen zu qualifizieren und belegten im Gesamtranking Position 16.

Bereits vor dem Top-Qualifying 2 begann die stetig wechselnde Wetterlage zwischen Sonne und Regen, sodass der Start auch hier um circa 45 Minuten nach hinten verschoben wurde. Miteinher ging die Diskussion darüber, welche Reifen aufgezogen werden sollen: Slicks für trockene Bedingungen oder Regenreifen. Die Bedingungen wechselten im Minutentakt. Für das Warm-up fiel unsere Wahl auf Slicks, jedoch erwies sich die Strecke in dieser Runde als zu nass, sodass wir nach der Einführungsrunde zeitgleich mit 2 weiteren Teams zum Reifenwechsel an die Box fuhren. Auch wenn wir noch nicht ganz dort standen wo wir hinwollten, konnten wir in der verbleibenden Zeitrunde die markanten Entwicklungsschritte mit unserem Reifenpartner Goodyear klar erkennen. Am Ende belegten wir Platz 16 und konnten am Samstag beim grossen Rennen in der vorderen Startaufstellung in die Eisen treten.

Der Start verlief ebenfalls gut und unser Fahrer Jonathan Hirschi konnte sich bereits auf Platz 10 vorkämpfen, als nach der 4. Runde die Hydraulikleitung platzte und somit die Servolenkung ausfiel. Unsere Jungs gaben Vollgas und konnten dank grossartiger Leistung die Teile innert 40 Minuten ersetzen und das Auto wieder einsatzbereit machen. Jedoch erkannten wir weitere Folgeschäden im Lenksystem, sodass es aus Sicherheitsgründen nicht mehr vertretbar gewesen wäre weiterzufahren. Die Entscheidung unseres Team Managers, dass wir nicht mehr aus der Box fahren werden, fiel ihm sichtlich schwer, doch das ganze Team stand trotz der nicht fassbaren Enttäuschung voll und ganz dahinter. So rückte der greifbare Erfolg aufgrund eines reinen Materialfehlers für uns nach weniger als 5 Runden in weite Ferne. Am Ende geht es im Motorsport klar ums Gewinnen. Jedoch nicht, wenn dabei das Wohl der Fahrer und der Mitbewerber aufs Spiel gesetzt werden.

Eine schwere Bilanz – Aber auch eine Chance zu lernen, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen.

In allen Lebensbereichen, aber gerade im Sport, geht es um das eine: Nicht aufgeben! Man fällt hin, man scheitert, man verliert. Doch Niederlagen sind ein wichtiger Teil des Erfolges. Zum Voranschreiten kommt es darauf an wieder aufzustehen, aus Fehlern zu lernen, Schwächen einzugestehen und sich der Situation sofort zu stellen. Danach heisst es, den ersten Schritt zu machen, eine Standortanalyse zu tätigen und die richtigen Schlüsse aus den gemachten Erfahrungen zu ziehen als auch umzusetzen. Dies werden wir tun. Es beginnt im Kopf.

“Whether you think you can or think you can’t, you’re right.” (Sokrates)

Wir sagen Danke! An usere treuen Fans, Freunde und für die grossartige Unterstützung!

Euer Team octane126!